Surimono

Surimono

Surimono (摺物) sind luxuriöse japanische Drucke, die als Grußkarten fungieren und für den privaten Gebrauch gedruckt werden.

 

Herkunft

Die Vorfahren der Surimono sind die Egoyomi, Kalender in Form von luxuriösen Drucken, die ebenfalls privat gedruckt wurden, insbesondere ab 1765.

Von 1765 bis zu seinem Tod fertigte Harunobu zahlreiche Egoyomi von sehr hoher Qualität an, die zur Erfindung der Brokatdrucke führten. Es war also während der Edo-Zeit, dass der Surimono die Kunst der Druckgrafik in Japan grundlegend veränderte.

 

Merkmale

Wie die Egoyomi wurden auch die Surimono in wenigen, stets luxuriösen Exemplaren herausgegeben, um bei einem Treffen oder Fest verschenkt zu werden. Wie die egoyomi entgingen sie aufgrund ihrer geringen Auflage und ihres privaten Charakters den strengen Regeln der Zensur.

Wie die Egoyomi sind sie kleinformatig und enthalten oft eine verborgene Bedeutung. Ihr Shikishiban-Format von 20 × 18 cm ist jedoch viel quadratischer als das der Egoyomi. Dafür haben sie nicht wie die egoyomi die primäre Rolle eines Kalenders, sondern werden eher verwendet, um einen großen Anlass zu markieren: Neujahr, ein besonderes Ereignis u.a..

Was Surimono so besonders macht, sind:

  • die besonders prächtigen Drucktechniken
  • und eine sehr reiche Farbpalette,
    • die Metallpigmente,
    • Highlights aus Metallpulver, Silberpulver usw. umfasst.


Die größten Namen der Druckgrafik haben sich oft an dieser Übung beteiligt, wie:

  • Katsushika Hokusai (1760-1849),
  • Kitagawa Utamaro (1753-1806),
  • Utagawa Kunisada (1786-1865),
  • Yashima Gakutei (aktiv 1815-1852)
  • und Totoya Hokkei (1780-1850).

 

Verwendung

Surimono tauchten erstmals um 1765 auf und wurden etwa ein Jahrhundert lang verwendet. Meistens wurden sie von literarischen Kreisen in Auftrag gegeben, um das Siegergedicht eines Gedichtwettbewerbs zu illustrieren. Der Holzschnitt der Kanji-Schriftzeichen des Gedichts war also an sich schon eine technische Meisterleistung, wenn man das kleine Format bedenkt, das die Surimono verwendeten.

Es kam auch vor, dass Kabuki-Schauspieler den Druck von Surimono in Auftrag gaben, um an ein wichtiges Ereignis in ihrer Karriere zu erinnern, wie z. B. eine Namensänderung oder das Bühnendebüt ihres Sohnes.

 

Ausstellungen

  • Das Museum Rietberg in Zürich zeigte vom 7. Dezember 2008 bis zum 13. April 2009 eine Surimono-Ausstellung.
  • Das Musée Guimet in Paris zeigte von Januar bis April 2016 eine umfassende Surimono-Ausstellung.
  • Das Museum der Geschichte von Katowice (Muzeum Historii Katowic) in Katowice zeigte vom 8. Dezember 2019 bis zum 17. Mai 2020 eine Surimono-Ausstellung.

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